
Am 4. Januar 2021 hat WhatsApp seine Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie geändert und bittet seine Nutzer um Zustimmung zu den Änderungen. Im Kern geht es um den Datenaustausch und die Verwendung von Nutzerdaten innerhalb des Facebook-Konzerns und für Unternehmen, die WhatsApp nutzen.
Wenn Sie WhatsApp nicht mehr nutzen möchten, reicht es nicht, die App einfach zu deinstallieren.
Sie müssen Ihren Account löschen, bevor Sie die App deinstallieren.
Doch was sind mögliche datenschutzkonforme Alternativen?

Threema vergibt eine zufällig generierte ID, unter der du für andere angezeigt wirst. Du kannst auf Wunsch einen eigenen Namen angeben. Der Anbieter speichert nach eigener Angabe deine Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse nur auf Wunsch und jeweils verschlüsselt ("gehasht"), um das Auffinden und die Erkennbarkeit zu erleichtern. Außerdem können die Telefonnummern bzw. E-Mail-Adressen deiner Kontakte abgeglichen werden, um Freunde zu finden. Hierzu werden die Daten aus dem eigenen Adressbuch nicht dauerhaft gespeichert, sondern es erfolgt ein Abgleich über einen temporären Hash (eine Verschlüsselungs- bzw. Pseudonymisierungs-Technik). Threema bekommt das Adressbuch mit E-Mail-Adressen und Telefonnummern von Freunden also nur anonymisiert und verspricht, sie zu keinem Zeitpunkt auf einen Datenträger zu schreiben und sofort wieder zu löschen.

Telegram hat keine Datenschutzerklärung auf Deutsch. Neben der Notwendigkeit der Verknüpfung mit der Telefonnummer fordert die App die Angabe eines Vornamens. Ob die Angabe richtig ist, wird aber nicht überprüft. Ob andere Nutzer Ihre Telefonnummer sehen, können Sie einstellen. Die Funktion des Cloud-Chats mag zur geräteübergreifenden Nutzung praktisch sein, hierfür müssen aber sämtliche Chatinhalte verschlüsselt auf Servern gespeichert werden. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bieten nur die "Secret-Chats", die aber extra ausgewählt werden müssen und die nicht für Gruppengespräche zur Verfügung stehen. Dazu kommt, dass Telefonnummern sowie Vor- und Nachnamen von Kontakten aus dem Adressbuch gespeichert werden, wenn die Kontaktsynchronisation genutzt wird. Ohne Zugriff auf das Adressbuch ist – anders als bei Android – bei iOS kein Start eines Chats möglich. Die Synchronisation kann an- und abgeschaltet werden und Kontakte können gelöscht werden. Bei Inaktivität von sechs Monaten werden die Nutzerdaten automatisch gelöscht. Der Zeitraum lässt sich in den Einstellungen ändern. Das Verschwinden einzelner Nachrichten kann nur in "Secret-Chats" mit unterschiedlichen Zeitstufen aktiviert werden und wirkt sich dann auf alle künftigen Nachrichten dieses Chats aus.

Ginlo ist der Nachfolger der Messenger-App SIMSme der Deutschen Post. Die ginlo.net GmbH sitzt in München und schreibt in der Datenschutzerklärung, keine Daten an Server außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums zu übertragen.
Zur Nutzung muss die Handynummer angegeben werden;
Zugriff auf gespeicherte Kontakte ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist Standard. In jedem Chat kann für einzelne Nachrichten separat die Selbstzerstörung in mehreren Zeitstufen gewählt werden.

Wer Signal nutzen möchte, kommt um die Angabe der eigenen Telefonnummer nicht herum. Auch ein Nutzername wird verlangt – hier gibt sich der Messenger aber auch mit der Angabe eines Pseudonyms oder sogar einem Emoji zufrieden. Wer den Zugriff auf die Kontakte nicht erlaubt, muss die Telefonnummer des Empfängers per Hand eintippen. Alle Chats sind standardmäßig Ende-zu-Ende verschlüsselt. Der Anbieter der Verschlüsselungstechnik, Open Whisper Systems, stellt keine Datenschutzerklärung auf Deutsch zur Verfügung. Das Unternehmen sitzt in den USA. Das Verschwinden einzelner Nachrichten kann pro Chat in unterschiedlichen Zeitstufen aktiviert werden und wirkt sich dann auf alle künftigen Nachrichten dieses Chats aus.

Der Upco Messenger, ist eines von mehreren Tools des Cloud-basierten Mobilfunkunternehmens Upco International. Upco bietet beim Messenger eine auf aktuellstem Niveau liegende „End-zu-End-Verschlüsselung“, die es ausschließt, dass Nachrichten von Personen gespeichert und gelesen werden, die nicht der beabsichtigte Empfänger sind. Zudem verkaufen die Kanadier keine Analysen und keine Datennutzung an Dritte.
Nun haben wir einige WhatsApp Alternativen vorgestellt. Doch auch unabhängig vom Anbieter, können Sie Ihre Spuren selbst verringern. Sie müssen keinen richtigen, vollständigen Namen angeben, können auf ein Profilfoto verzichten oder ein allgemeines Motiv wählen und für einige Informationen die Sichtbarkeit auf bestimmte Nutzergruppen (z.B. nur Kontakte/Freunde) beschränken.
Statusmeldungen wie "Online" oder "Gelesen" machen Ihr Nutzungsverhalten durchschaubarer. Daher können Sie diese bei einigen Diensten die entsprechenden Meldungen deaktivieren.
Manchmal möchte man nicht, dass Nachrichten oder Fotos ewig für den Empfänger zur Verfügung stehen. Ginlo, Signal, Telegram und WhatsApp bieten entsprechende Möglichkeiten auf unterschiedliche Weise an. Allerdings kann in allen Fällen der Nachrichteninhalt vor seinem Verschwinden unter Umständen anderweitig gespeichert werden, zum Beispiel durch Screenshots. Und das Verschwinden aus einem Chatverlauf muss nicht automatisch heißen, dass die Nachrichten auch auf den Servern der Messenger-Betreiber gelöscht werden.
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